Schlusslicht triezt Spitzenreiter Handball-Oberliga, Frauen HC Treia/Jübek muss sich Altenholz „nur“ mit 34:38 geschlagen geben
(shz; Holger Petersen) Es war eine etwas eigenartige Szenerie, die sich den Zuschauern nach dem Abpfiff der Oberligapartie zwischen dem HC Treia/Jübek und dem TSV Altenholz in der Silberstedter Sporthalle bot. Während die siegreichen Gäste aus Kiel etwas unzufrieden das Spielfeld verließen, sah man bei den besiegten HC-Handballerinnen frohe Mienen. Der Grund: Sie hatten sich im Duell Letzter gegen Erster mehr als achtbar aus der Affäre gezogen, den hohen Favoriten lange Zeit geärgert und am Ende „nur“ mit 34:38 (15:14) verloren.
„Wir haben aus meiner Sicht ein mega Spiel abgeliefert“, meinte Trainerin Manuela Hinrichsen, deren Team sogar kurz nach dem Seitenwechsel mit 19:16 in Führung gelegen hatte. „Wir sind trotz der Niederlage mit dem Spiel happy. Das war wichtig für Kopf und Herz. Wir haben ein gutes letztes Heimspiel geliefert.“
Mit einem solchen Spielverlauf hätte vor dem Anpfiff wohl niemand aufseiten der Gastgeberinnen gerechnet. Ihre stark abfallende Formkurve in den letzten Spielen, dazu größere personelle Sorgen und die bisherige Bilanz des Gegners (zehn Siege, eine Niederlage) – die Vorzeichen standen auf „nichts zu bestellen“ für den Aufsteiger.
Doch es kam anders. Denn der Matchplan, der vorsah, das Tempo zu verschleppen, um mit den Kräften des dezimierten Kaders gut hauszuhalten, funktionierte. Vorne im Angriff setzen Katharina Ley (10 Tore) und Jule Dahm (9) die Akzente und hinten hielt Sabrina Boddenberg die Abwehr zusammen. Der Lohn war eine unerwartete 15:14-Pausenführung für den krassen und kampfwilligen Außenseiter, bei dem die B-Jugendliche Hannah Bütow (1 Tor) ihr Oberliga-Debüt feierte.
Als die starke Katharina Ley kurz nach dem Wiederanpfiff das 19:16 (34.) erzielte, wuchs unter den mehr als 100 Zuschauern die Hoffnung auf eine Sensation. Allerdings übernahm dann Altenholz langsam aber sicher das Kommando. Das 20:19 (38.) von Pia Jessen sollte die letzte Führung des HC sein. Eine längere Jübeker Schwächephase, die der Tabellenführer mit vielen Kontern bestrafte, führte zu einem 26:33-Rückstand (53.). Die HC-Frauen waren geschlagen, zeigten aber mit einem tollen Endspurt (6:2-Lauf) noch einmal Moral.
„Ich hoffe, dass wir eine solche Leistung nun auch mal gegen Teams aus der unteren Zone zeigen können“, sagte Manuela Hinrichsen vor dem Jahresabschluss am kommenden Sonntag (17 Uhr) beim Tabellennachbarn FC St. Pauli.
HCTJ: Höppner, Boy, Stuck – Andresen, Ley (10), Börnsen (4), Christofzik (1), Priebus (3), Bütow (1), P. Jessen (3), Dahm (9/1), Boddenberg (3)