F-SHL: HCTJ gewinnt bei der HSG Eider Harde
"Ich bin wahnsinnig geworden"
HOHN/SILBERSTEDT Unverhofft erlebte Thomas Bleicher ein Wechselbad der Gefühle. Der SH-Liga-Trainer lag mit seinen Handballerinnen vom HC Treia/Jübek beim Tabellenletzten HSG Eider Harde zwischenzeitlich mit sechs Toren zurück. Der Favorit wachte aber noch rechtzeitig auf und fuhr am Ende einen 36:33 (17:18)-Sieg ein.
„Ich bin wahnsinnig geworden – war am Boden, wütend“, beschrieb Bleicher seine Emotionen. „Es war ein Arbeitssieg, den wir holen mussten. Schade, dass es meiner Mannschaft momentan nicht gelingt, den Schalter umzulegen und ihr gesamtes Potenzial abzurufen.“
Gegen die abstiegsbedrohte HSG starteten die Jübekerinnen nicht gut in die Partie und liefen beim 7:4 (8.) und 9:6 (10.) früh einem Drei-Tore-Rückstand hinterher. „Wir sind total schlecht aus der Kabine gekommen. Die Deckung war löchrig wie ein Schweizer Käse“, sagte Bleicher. Bis zum 18:12 für die Gastgeberinnen (25.) lief beim Bleicher-Team wenig zusammen. Erst mit der Einwechselung von Torhüterin Janke Rucha ging ein Ruck durch die Mannschaft. „Katja Burmeister hatte in einigen Situationen Pech. Janke hat gleich zwei Würfe von Außen pariert. Das gibt dir natürlich einen Schub“, sagte Bleicher zu Ruchas Hereinnahme.
Halbzeitübergreifend überrollte Treia den Gastgeber förmlich mit einem 10:1-Lauf. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel lag Jübek mit drei Treffern vorne (36.). „Da hat die Abwehr endlich dagegengehalten. Dazu haben wir Margit Rohwer in Manndeckung genommen. In dieser Phase haben wir das sehr gut gemacht“, lobte Bleicher. Der Ausgang des Spiels blieb dennoch offen. Nach der starken Jübeker Phase traf der Tabellenletzte besonders von den Halb- und Außenpositionen. Erst als Jule Dahm (sechs Tore) und Manuela Hinrichsen (vier Tore) auf 33:30 aus Treia-Sicht erhöhten, schien alles klar zu sein. „Hinten heraus wurde es nochmal hektisch. Letztlich hatten wir aber die größere Qualität auf der Platte“, fiel das Fazit von Coach Bleicher aus.
Mit dem dritten Saisonsieg tankte Jübek im Hinblick auf das Auswärtsspiel am kommenden Sonntag beim Preetzer TSV (15 Uhr) wichtiges Selbstvertrauen. „Wir fahren als Außenseiter dorthin. Gegen technisch starke Mannschaften haben wir bisher aber immer gut gespielt“, sagte Bleicher. (shz/jrb)
HC Treia/Jübek: Burmeister, Rucha – Clausen, Thiesen, Börnsen (5/1), Lorenzen, Bartelsen (6), Priebus (7), Wohlert (6), Huwe (1), Dahm (6), Boddenberg (1), Steltner, Hinrichsen (4).