F-SHL: 78 Tore - Tag der offenen Tür bei Treia/Jübek

"Foto: Jürgen Sieg, shz"

Kräftig durchatmen mussten die Handballerinnen des HC Treia/Jübek nach ihrem SH-Liga-Heimspiel gegen die HSG Horst/ Kiebitzreihe. Die Gastgeberinnen zeigten beim 43:35 (23:17)-Sieg erneut ihre zwei Gesichter. Im Angriff bot das Team von Trainerin von Sünje Schütt eine starke Leistung, in der Deckung offenbarte der Tabellensechste gravierende Defizite und gab beinahe einen Elf-Tore-Vorsprung noch aus der Hand.

„Wir hätten die Partie vorzeitig entscheiden müssen, aber dann agierten wir wie auf einer Kaffeefahrt und haben das Handballspielen komplett eingestellt. Das darf nicht sein“, kritisierte Schütt. „Wenn wir so klar führen, müssen wir das auch locker nach Hause bringen.“

In der 37. Minute sah es keinesfalls danach aus, als würden die Jübekerinnen noch einmal um die Punkte zittern müssen. Nach nervösem Beginn kam der HC immer mehr in den Rhythmus und führte dann mit 31:20 (37.). Es sah nach einem Kantersieg aus. Doch dann kam der Bruch.

„Wir müssen dann einfach nur unseren Stiefel herunterspielen. Ob wir dann das Ding mit sieben oder mit zwölf Toren gewinnen, ist egal. Aber stattdessen werfen wir die Bälle direkt in die Arme der Gegenspielerinnen. Das war erschreckend“, verstand der HC-Coach die Welt nicht mehr. Die zahlreichen technischen und individuellen Fehler führten zu Tempo-Gegenstößen der HSG, die beim 34:31 (48.) kurz davor war, die Begegnung zu kippen. Die HC-Frauen hatten Glück, dass Torhüterin Janne Höppner danach zwei Würfe hielt, sonst wäre Horst auf ein Tor dran gewesen. Schütt nahm eine Auszeit und wurde dabei laut: „Das Rückzugsverhalten meines Teams war nicht vorhanden.“

In der Schlussphase behielt Treia/Jübek die Nerven, legte wieder ein 39:31 (55.) vor und brachte den Vorsprung über die Zeit. „Es hat sich gezeigt, dass wir trotz einer zwischenzeitlichen Talfahrt gewinnen können, auch wenn das nicht unser Anspruch ist. Ich möchte nicht wie Rumpelstilzchen an der Bank herumhüpfen müssen“, merkte Schütt an. Grundsätzlich sei es kein Spiel der Torhüter und der Deckungsreihen gewesen. „In diesen Bereichen war unsere Leistung heute nicht gut.“ jrb HC Treia/Jübek: Rucha, Höppner, Ley (9), Börnsen (7/3), Lorenzen, Bartelsen (7), Priebus (4), Wohlert (4), Boddenberg (4), Steltner, Hinrichsen (8).

 

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